Sonntag, 9. Juni 2013  |    |  0 Kommentare
Kennt ihr das, wenn euch eure Ängste um den Schlaf bringen, wenn ihr nicht mehr wisst wohin der Weg führt, auf dem Ihr wandelt? Die Zeit nach dem 31. August ist für mich ein großes, verschwommenes schwarzes Tuch und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte mich nicht von dieser Zukunftsangst kontrollieren lassen, doch zeitgleich fehlt mir die Kraft, um mit der Faust auf den Tisch zu hauen.


Wann warst Du das letzte Mal glücklich und nicht nur "zufrieden"?

Montag, 20. Mai 2013  |    |  0 Kommentare
Ich möchte laut schreien. So laut die Worte aus meinem Inneren befreien, dass selbst die größten und zähesten Zweifel in meinem Kopf den Halt verlieren und den Platz für all die Abenteuer räumen, die um mich herum summend nur darauf warten erlebt zu werden.
Andererseits möchte ich mich verkriechen, meine Arme und Beine ganz eng an meinen Körper anziehen und mich tagelang in Schweigen hüllen. Ich möchte raus aus meiner Sphäre, doch traue ich mich nicht loszulassen.
Die Stimmen in meinem Kopf streiten so lange so laut, dass nach einem nicht enden wollenden Kurzschlaf auch mein Herz langsam aus seinem Selbstschutzwinterschlaf erwacht, um sich gleich darauf in elender Schockstarre zu befinden.
Während die aufmüpfigen Abenteuer allmählich ungeduldig an die von meinem mangelnden Selbstbewusstsein aufgebauten Schutzmauer klopfen, gehen meine Gliedmaßen auf die Barrikaden und verfallen zusammen mit meinen Sprechorganen in so lautes Schweigen, dass es selbst den nach Schreien drängenden Wutsoldaten in meinem Kopf die Sprache verschlägt.
Plötzlich scheint alles still zu stehen - das Massenchaos erscheint wie in Zeitlupe, als mein verschlafen-verwirrtes Herz mutig mehrere Hüpfer auf einmal macht und für einen Augenblick Herr über das Adrenalinmeer wird, das ununterbrochen Wellen gegen die nicht vorhandenen Gehirndeiche schwappen lässt.
Es muss eine Entscheidung getroffen werden, das ist allen Beteiligten klar, doch jegliche Informationen werden im synaptischen Spalt von adrenalinhaltigen Meersalzwasser erfasst und weggespült, bevor jegliche Nervenzellen überhaupt eine Chance hatten ihre Dendriten nach ihnen auszustrecken.
Es entsteht eine bedrückt-beängstigende Leere, die das laute Schweigen und leise Schreien mit einem Bissen in ihrem Schlund verschlingt und damit auch mein tapfer schlagendes Herz um den Verstand bringt.
Der Kampf in mir drin tobt noch immer weiter. Es ist ein Ja und ein Nein, ein triumphierend aufbrausendes Abenteuer, dass durch die Fugen der Kindheitsschutzmauer geflutscht ist, ohne zu bedenken, dass es kein Navi zur Durchsetzung gegen riesige Zweifelmonster besitzt.
Doch egal welchen Weg es sich auch suchen sollte: wer Armeen von Abwehrausreden und meterhohe Feigheitswalle überwinden kann und am Ende des Tages von meinem schüchternen Herzen ohne Umwege in die direkte Umlaufbahn meines aktiven Handelszentrum katapultiert wird - der ist ein Held, der es verdient hat meine Arme, Beine, mein Gehirn und meine Sprache in die Umsetzung zu führen, um endlich einen Schritt aus meiner Sphäre heraus zu wagen und eben dieses Abenteuer am Schopfe zu ergreifen und Früchte zu ernten, die schon lange genug gereift sind.


Zwischen Liebe und Freundschaft, irgendwo da.

Samstag, 13. April 2013  |    |  0 Kommentare
Es ist der letzter Schultag in meinem Leben. Die Mottowoche liegt hinter uns, genau wie der lästige Spanisch- und der entspannte Englischunterricht. Nie wieder werde ich bei einer Matheklausur zittern müssen, in Kunst ist unser letztes Projekt bereits abgeschlossen. 200 Schüler und Schülerinnen stehen auf der Bühne vor dem Schulgebäude - kreischen, tanzen, singen, lassen einfach alles raus. Niemand schert sich darum, dass die Abiturprüfungen noch nicht geschafft sind, dass noch vier Wochen lauter Lernen vor uns liegen. Laute Musik dröhnt aus den Lautsprechern, als unsere Stufenband den nächsten Song anstimmt. Ich selbst bin nur eine von vielen. Gehe fast unter in der Masse voller dunkelroter Abipullovern. Wodka-O in unsereren Isolight Flaschen abgefüllt, habe ich schon lange den Überblick verloren wie viel ich bereits getrunken habe. Doch es ist egal. Heute ist mir alles egal. Eine Stunde später kreischen wir lauthals zu Robbie Williams 'Angel', unserem Stufenlied. Es wird emotional und ich kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Nie wieder werde ich mit diesen Leuten in den Unterrichtsräumen unseres Gymnasiums sitzen, nie mehr werde ich mich von diesen Lehrern ungerecht benotet fühlen müssen. Die Tränen fließen über meine Wangen und plötzlich habe ich mein Handy in der Hand. Denke nicht lange nach, eigentlich überhaupt nicht, sondern tippe einfach los. Rechtschreibfehler kann ich nicht mehr erkennen, weiß nur, dass ich sich in diesem Moment mal wieder so beschissen doll vermisse, dass ich es nicht mehr aushalte es dir nicht zu sagen. Also schreibe ich es dir. Schreibe dir, dass ich nicht weiß was ich will, dass du es anscheinend auch nicht weißt und wir deshalb beide keinen Plan haben; schreibe dir, dass ich dich vermisse, dass ich das aber niemals zugeben würde. Wäre ich nüchtern gewesen, hätte ich vielleicht gemerkt, dass dies bereits geschehen ist. Kaum habe ich diese Nachricht verschickt, werde ich von der Masse mitgezogen und im nächsten Moment habe ich bereits vergessen, dass ich Dir geschrieben habe.
Nach pausenlosem Feiern lese ich abends im Bett nüchtern deine Antwort und mein Atem stockt. "Ich weiß sehr wohl was ich will. Ich will Dich! Und ich vermisse Dich mehr als ich es Dir beschreiben könnte. Mit einem schlechten Gewissen."
Augenblicklich bricht alles über mir zusammen und ich wünschte ich hätte mich mehr unter Kontrolle gehabt.


 
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